Nagycenk

Kategorie Nagycenk

Nagycenk, Pfarrkirche König St. Stephan

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Am 7. Januar 1860, drei Monate vor seinem Tod, schrieb István Széchenyi (nachdem er in der Heilanstalt von Döbling den Bericht des Dorfpfarrers über den kläglichen Zustand des geschlossenen Gebetshauses gehört hatte), Folgendes in sein Tagebuch: „Wir haben uns entschlossen, in Cenk eine Kirche zu erbauen.“. Széchenyi war ein Mann der Taten; im Februar beauftragte er Miklós Ybl, die Pläne auszuarbeiten. Nach seinem Tod am 8. April gingen seine Witwe und sein Sohn ans Werk: am 20. August 1860 war die Grundsteinlegung, am 20. August 1864 fand die Einweihung der Kirche statt. Auf dem Bild über dem Hauptaltar der im romantischen Stil errichteten dreischiffigen Kirche mit zwei Querschiffen ist König Stephan der Heilige zu sehen, wie er sein Land und seine Krone dem Schutz der Jungfrau Maria empfiehlt. Die Übersetzung des lateinischen Texts über dem Bild lautet: „Wenn Gott mit uns, wer gegen uns?“. Dies war der in den Marmorblock des Volksaltars eingemeißelte Gedenkspruch der Familie, an den die Nachwelt heute noch erinnert wird. Unter den zahlreichen sehenswerten Kunstdenkmälern ist das Altarbild im linken Querschiff hervorzuheben: auf dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Gemälde ist der an einen Stein gefesselte und gegeißelte Jesus zu sehen. Laut der Aufschrift unter dem Gemälde schmückte es den Hausaltar seit 1710, nach 1820 gehörte es zum Archiv der Familie Széchenyi und war „in einem verheerenden Brand wie ein Wunder unversehrt geblieben“. Im Jahr 1863 „wurde es nach dem Willen der frommen Nachkommen hierher überbracht“. Auf in den Bänken ausliegenden Blättern ist ein Gebet von István Széchenyi zu lesen. „Der größte Ungar“ ruht im Mausoleum der Familie am nahegelegenen Friedhof. (Das Mausoleum ist in das Denkmalsarchiv des Komitats Győr-Moson-Sopron aufgenommen).