Martinskirche

In der Römerzeit erstreckte sich der das Reich verteidigende Limes entlang der Donau. Ein (in Rajka stehender) Wachtturm des Limes wurde am Anfang des 14. Jahrhunderts in eine Kapelle umgebaut. Der auch heute stehende, stämmige Turm und die Maßwerkbogenfenster sind schöne Beispiele des romanischen und gotischen Stils. Nach der Türkenzeit wurde diese Turmkapelle um das barocke Schiff der Kirche erweitert. In einer Nische der Eingangsfassade befindet sich eine Statue des Heiligen Martins. Die reichen deutschen Adelsfamilien nutzten ehemals die Gruft unter der Kirche als Begräbnisstätte, aber auch in der Außenmauer sind zwei alte Grabsteine zu sehen. Die mittelalterliche „Zahnweh-Christus“-Statue wurde in der Nähe gefunden und in die Nische über dem Seiteneingang gestellt. Im Kirchenhof gibt es einen Kreuzweg aus dem 18. Jahrhundert und ein mit einer Engelsskulptur geschmücktes Weltkriegsmonument. Der Innenraum der Kirche ist reich an Statuen und Wandbildern. Neben dem Sankt-Martin-Gemälde des Hauptaltars sind die Statue des Heiligen Florians und die Statue der Heiligen Katharina, die einen Drachen an einer Eisenkette festhält, zu sehen. Eine zweisprachige Tafel erinnert daran, dass polnische Soldaten im Jahre 1939 in dieser Kirche Trost gefunden und für ihre Heimat gebetet haben. An einer anderen Marmortafel sind die Rajkaer Vorfahren von Franz Liszt aufgeführt, mit einem Zitat von dem Komponisten: „Es gibt einen einzigen Arzt: Christus – und ein einziges Heilmittel: das ewige Leben.“

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