Griechisch-katholische Sankt-Nikolaus-Kirche (serbische Kirche)

Nach der Rückeroberung der Győrer Burg aus Türkenhand (1598) durften sich die serbischen Flüchtlinge (Raizen) in der Neustadt niederlassen. Im Jahr 1703 stand an der Stelle des heutigen Gebäudes eine Kirche, die 1727 von der serbischen Gemeinde in eine orthodoxe Kirche mit Merkmalen unterschiedlicher Stilrichtungen umgewandelt wurde. Nachdem die serbische Bevölkerung langsam aus der Stadt verschwand, stand die Raizen-Kirche lange Zeit unbenutzt. 1997 übergab die serbisch-orthodoxe Kirche das Gebäude und das renovierte Pfarrhaus der griechisch-katholischen Gemeinde von Győr zur dauerhaften Nutzung.

Besonders wertvoll sind in der Säulenkirche die Ikonostase im spätbarocken Rahmen und die im gleichen Stil gefertigten Bankreihen. Die Ikonostase und die Einrichtung der Kirche tragen orthodoxe Stilmerkmale, die einzigartig mit den Elementen des späten mittel- und westeuropäischen Barocks, dem so genannten protestantischen Barock, vermischt sind. Der Turm mit dem Zwiebelhelm steht vor der schönen geschwungenen Fassade. Anstelle des ehemaligen Barockportals ist die Toröffnung mit einem modernen, zweiflügeligen Eisentor geschlossen. Im Kirchhof sind alte serbische Grabsteine zu sehen.

PDF herunterladen Artikel drucken E-mail