Evangelische Kirche

Seit 1674 steht das Gebetshaus an der heutigen Kirche der in Sopron im Jahre 1565 gegründeten ersten ungarischen evangelischen Gemeinde. Das hölzerne Gebetshaus wurde 1676 nach dem großen Stadtbrand wieder aufgebaut und im 18. Jahrhundert vergrößert. Da sich die 1722 erbaute Steinkirche als zu klein erwies, wandte sich die Gemeinde im Februar 1781 an den Kaiser und bat um seine Genehmigung, eine größere Kirche zu bauen. Der Bau begann im Geist des Toleranzedikts, aber Joseph II. stellte die Bedingung, dass die Kirche weder Glocken noch Türme haben darf und ihre Türen nicht auf die Straße hinausgehen dürfen. Die Kirche wurde 1784 während der Dienstzeit des Geistlichen József Torkos eingeweiht. Wegen der hohen Bodenfeuchte steht das Gebäude auf 182 Erlenpfählen. Während des Baus der auf acht Säulen ruhenden riesigen Hallenkirche mit drei Schiffen stürzte ein Teil der Stadtmauer ein, die in den von da an funktionslosen Wassergraben geschüttet wurde. Dadurch entstand die erste nicht mittelalterliche Ausfahrt der Innenstadt. Der Turm und die Glocken wurden 1867 geweiht. Das Gotteshaus in Sopron ist mit 2.500 Plätzen Ungarns drittgrößte evangelische Kirche.

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