Eremiten-Orden der Kamaldulenser

In der Nähe von Oroszlány in der Ortschaft Majk befindet sich das von Wäldern und Seen umgebene, europaweit als einzigartig geltende barocke Gebäudeensemble des Eremiten-Ordens der Kamaldulenser. Es umfasst siebzehn Mönchszellen, einen Kirchturm und das Klostergebäude. Das Eremitenkloster wurde im Jahre 1733 von József Esterházy gegründet. Er schenkte dem Kloster 1200 Morgen Land, Seen und Mühlen. Nach dem den Rákóczi-Freiheitskrieg abschließenden Friedensschluss von Szatmár im Jahre 1711 wurde das Kloster der dem Schweigen verpflichteten Kamaldulenster Mönche in Majk aus Spenden gebaut. Planer des Gebäudekomplexes war der Österreicher Franz Anton Pilgram. Der Grundstein der Kirche wurde 1753 gelegt. Mit dem Grundstein wurde zum Fundament auch ein Fisch als Symbol des Schweigens gelegt. Die Bauarbeiten wurden im Jahre 1770 abgeschlossen, aber von den geplanten 20 Mönchszellen wurden nur 17 fertig gestellt. Die Häuser wurden aus Spenden von Rákóczi treuen ungarischen Aristokratenfamilien errichtet, auch heute noch lassen sie sich an den Familienwappen identifizieren. Im Sommer 1810 war das Dach der Sankt-Johannes-Kirche infolge eines Blitzschlages niedergebrannt. Ein Teil der Steine der Kirche wurden von den Lutheranern nach Oroszlány, ein Teil von Károly Esterházy zur Erweiterung seines Schlosses nach Csákvár geschafft. An der einen Seite des Turmes, am Gewölbesturz der Sakristei, sind auch heute noch Freskenfragmente zu sehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Nach dem Krieg wurde der Gebäudekomplex als Krankenhaus umfunktioniert. Nach der Verstaatlichung wurde er als Mittelschule und Internat genutzt, später dienten die Gebäude als Arbeiterwohnheim. Seit den 1980er Jahren ist Majk eine touristische Sehenswürdigkeit. Der untere Teil des Turmes wurde 1993 wiederhergestellt, im Jahre 1992 erhielt die Kirche eine moderne Turmuhr. 2016 wurde das Klostergebäude völlig wiederhergestellt; das Kellergeschoss, das Erdgeschoss und das Dachgeschoss, in dem Heilpflanzen getrocknet werden, wurden völlig rekonstruiert und unter Denkmalschutz gestellt. Auch der Ehrenhof des Foresteria-Gebäudes wurde erneuert, und die besonderen Fresken des ehemaligen Refektoriums wurden restauriert. Die Rekonstruktionsarbeiten des Gebäudeensembles werden auch in diesen Tagen fortgesetzt, aber Besichtigungen sind auch während der Arbeiten möglich.
Adresse: 2890 Oroszlány – Majkpuszta
Weitere Informationen:
+36/34/560-690
www.majk.hu
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr außer montags. Nur geführte Besichtigungen, jede volle Stunde beginnt eine Führung.

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